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Im Mittelpunkt der Ausstellung im Kunstverein Kohlenhof stehen inhaltliche und formale Bezüge zur Geschichte der Stadt Nürnberg. Darüber hinaus untersucht die Ausstellung die spezifische räumliche Struktur des Ausstellungsraums und seiner unmittelbaren Umgebung.

Die titelgebende Installation come and go besteht aus mehrteiligen Neonskulpturen und Spiegelwänden, die den Ausstellungsraum neu strukturieren und in einen suggestionsreichen Lichtraum verwandeln. Die Neons sind so geschaltet, daß sich kontinuierlich verändernde Licht- und Schattenstrukturen und sich wechselnde Farbräume ergeben. Die diffuse, nichtlineare Farbigkeit der Arbeit bezieht sich auf das vibrierende, bisweilen irritierende Licht der nächtlichen Großstadt und auf die Entwicklung der Elektroindustrie Nürnbergs im 19. und 20. Jahrhundert.
Der Titel come and go bezieht sich auf ein Bühnenstück von Samuel Beckett von 1966. Es beschreibt ein variierendes Spiel von Identitäten und den unwiederbringlichen Verlust von Vergangenheit.

taped (silver)
ist eine ortsbezogene Wandarbeit, die sich auf die Dimensionen des Eingangsraums bezieht. Die Maße der Stirnwand wurden auf einen Papierbogen übertragen, gefaltet und anschließend mit Aluminiumklebeband großflächig auf die Wand des Ausstellungsraumes angebracht. Die Lichtbrechungen in der Aluminiumoberfläche bewirken, daß die Oberflächenstruktur der Wand extrem sichtbar wird, während in den Bereichen, wo sich der gefaltete Papierbogen darunter befindet, das Aluminium eine fast glatte und spiegelnde Oberfläche erhält. Durch die mehrfache Faltung entsteht eine Reliefstruktur, die sich entlang der Kanten als Lichtbrechung abzeichnet. Es ensteht die Illusion einer dreidimensionalen Struktur, die wiederum Bezug nimmt zur polyedrischen Figur in Albrecht Dürer’s Kupferstich Melencolia I.

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